Während die meisten anderen hochrangigen Marine-Mitglieder sich ihre Räumlichkeiten in den oberen Etagen der Zentrale aussuchten, hatte Bane extra darum angesucht, seine fernab der anderen erhalten zu dürfen. Das Ergebnis war ein finsterer Kellerabteil am Rande der Insel, der vor der Benutzung erst einmal von allerlei Unrat und einer eingewanderten Rattensippschaft befreit werden musste. Dafür war es ein weitläufiger Raumkomplex, in deren Finsternis und Größe eine Verirrung nicht einmal abwegig schien. Komfort suchte man dort selten; Der Boden war grauer Kalkstein, direkt aus dem Fleisch der Insel geschlagen, die Wände waren ebenso robust wie kahl, als Lichtquellen dienten nur ein paar rußende Feuerspäne, die in ihren Halterungen wie knöchrige Finger wirkten und das Unwohlsein verstärkten, dass die kalte Finsternis entstehen ließ. Das dicke eisenverstärkte Portal wurde nicht geöffnet, als der Meister eintrat. Einzig ein Schemen, der unter der Tür durchglitt, konnte wahrgenommen werden und aus der Schwärze schälte sich die beeindruckende Gestalt des Verfluchten und seiner eisernen Maske. Die davongetragenen Wunden waren schon zu großen Teilen wieder verschlossen, nur der Biss in die Schulter hatte tieferen Schaden hinterlassen, doch auch das würde verheilen und nicht außer ein paar unbedeutender Narben würden vom vergeangenen Schauspiel zeugen. Mit raschelndem Atem durchschritt er die labyrinthartigen Gänge, bog mal dort links, mal da rechts ab. Dann bog er um eine Ecke und stand in einem quadratischen Raum. Er sah aus wie der Rest des Ortes, würde man einmal von den Leichen absehen, die auf metallenen Tragen ruhten. Enies Lobby hatte keine Verwendung für seine "Abgänger" und täglich fielen etliche dieser Pakete an, da fiel es nicht auf, wenn einige davon hin und wieder verschwanden. Vor einigen Jahren hatte Thomas erkannt, dass er Schatten nicht nur entreißen, sondern auch schenken konnte. Ein toter Körper wurde damit wieder zum Leben erweckt, wurde zur gehorsamen Marionette Banes. Solch loyale Männer brauchte der Schattenmann für seine zukünftigen Pläne; er ließ die wenigen Schatten, die er nach dem Kampf bewahren konnte, aus seinem Körper fließen. Zäh wie Teer glitten sie aus dem Atemgerät der Maske und mit einer kleinen Handbewegung krochen sie in ihre zukünftigen Behältnisse. Eine halbe Minute stand Gray bewegungslos in fast schon herablassender Ruhe da, als ein kleines Stöhnen zu vernehmen war. Ein dutzend Zombies rissen ihre Augen auf, die von Thomas persönlich wieder angenähten Körperteile wurden angehoben und sein erster Trupp stand ihm zur Verfügung, die seelenlosen Augen starr durch den Raum und die Zeit gerichtet. Doch das war nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, Bane wollte hunderte, tausende Männer, die ohne zu zögern ihre Körper für ihn gaben. Ein Unterfangen, dem er nun seine Aufmerksamkeit zukommen lassen wollte. Er benötigte mehr Schatten - und schon stand an Thomas Stelle nur mehr sein Schatten, die Zombies blickten weiterhin ins nichts..