Azrael [abgebrochen]

James Dornez war, als der bekannteste Trunkenbold, selbst auf Jaya eine traurige Berühmtheit. Tagtäglich konnte man ihn in einer der örtlichen Kaschemmen vorfinden, wo er das hart erarbeitete Geld seiner Frau durchbrachte und sich dabei noch damit brüstete, wie er in den wenigen Stunden die er zuhause verbrachte, eben jener Frau das Leben restlos zur Hölle machte. Auch wie er seinen Sohn, Walter, tagtäglich schikanierte und prügelte, gab er gerne zum Besten. Eines Tages, an dem Jimbo mal wieder zu tief ins Glas geblickt hatte, übertrieb es dieser jedoch mit der Häuslichen Gewalt und erschlug seine Frau. Seiner Tat und deren Konsequenzen bewusst wollte Jimbo noch in derselben Nacht Jaya verlassen, schaffte es jedoch nicht einmal aus seinem eigenen Haus heraus, da sein zu diesem Zeitpunkt 8jähriger Sohn ihn mit seiner eigenen Pistole niederstreckte und ihm danach unter wüsten Beschimpfungen eine volle Salve direkt ins Gesicht abfeuerte. Selbstverständlich überlebte Jimbo dies nicht und verstarb direkt an Ort und Stelle. Sein Leichnam wurde allerdings nie begraben, sondern von seinem Sohn ins offene Meer geworfen, sodass die Leute in Jaya noch heute davon ausgehen, dass er sich tatsächlich nach der Tötung seiner Frau aus dem Staub gemacht hat. Auch nach dessen Tod hat der Hass, den Azrael für seinen Vater empfunden hat in keinster Weise nachgelassen. Der Hass auf ihn ist sogar nach wie vor so groß, dass Azrael sich praktisch selbst verabscheut, weil das Blut dieses Mannes auch in seinen Adern fließt.

Emily Dornez war eine sehr hübsche, jedoch auch sehr einfache Frau, die in ihrer Jugend leider an den falschen Mann geraten war. Zu Beginn ihrer Beziehung verstand es James noch, den perfekten Gentleman zu mimen, dies veränderte sich jedoch schnell und bereits kurz nach ihrer Hochzeit offenbarte er sein wahres Gesicht. Von diesem Zeitpunkt an verwandelte sich auch Emilys Leben in eine einzige Qual. Aufgrund des von ihr erwarteten Kindes und des völligen Desinteresse ihres Mannes, was diese Sache anging, sah sie sich gezwungen selbst einen Job als Bedienstete in den auf Jaya ansässigen Hotelanlagen anzunehmen, jedoch landete das von ihr hart verdiente Geld meistens auf direktem Weg auf den Theken der lokalen Pubs, wo es ihr Mann für Whiskey und anderes Vergnügen verprasste. Dennoch gelang es ihr durch schier unmenschliche Willenskraft, über Jahre auch sich und ihren kleinen Sohn Walter durchzubringen, es gelang ihr jedoch auch mit größter Aufopferung nicht, diesen völlig vor den harten Schikanen seines Vaters zu schützen, was sie innerlich nur noch weiter zerfraß, denn sie liebte ihren Sohn von ganzem Herzen. Eines schlimmen Tages, an dem James seine im Suff aufgestaute Wut mal wieder an seiner Familie auslassen wollte, kam es dazu, dass dieser mit einem unglücklichen Treffer dafür sorgte, dass bei Emily Hirnblutungen auftraten, an denen sie letztendlich auch verstarb. Nichtsdestotrotz versuchte sie auch in ihren letzten irdischen Momenten noch, sich schützend vor ihrem Sohn zu positionieren. Während Azrael auch nach dem Tod seines Vaters für diesen nichts als Hass empfindet, liebt er seine Mutter nach wie vor abgöttisch. Zu ihren Lebzeiten war sie für ihn die einzige Person, die ihm liebe entgegen gebracht hatte und die Erinnerungen an sie sind das einzig wirklich Schöne, das er mit seiner Kindheit in Verbindung bringt.

Azrael profitiert bei seinem Aussehen maßgeblich davon, dass er die feinen Züge seiner Mutter geerbt hat. Er hat eine schlanke, elegante Figur und wirkt durch seine annehmbare Körpergröße dennoch beinahe athletisch. Seine Gesichtszüge sind wie bereits erwähnt sehr fein und sein Teint lässt sich als sehr hell, fast schon blass bezeichnen. Des Weiteren hat er rabenschwarzes Haar, das er relativ kurz trägt, auch dies scheint er von seiner verstorbenen Mutter geerbt zu haben. Das einzige äußere Merkmal an sich, dass Azrael wirklich verachtet, sind die pechschwarzen Augen seines Vaters, die auch er trägt. Sie sind praktisch das einzige, das unleugbar seine Verwandtschaft zu diesem Mann bestätigt. Seine Figur ist wie bereits erwähnt relativ schlank, dennoch wird man unter seiner Kleidung eine Vielzahl an austrainierten Muskeln vorfinden, die er seiner harten Ausbildung und seinen täglichen Übungen verdankt. Was man allerdings auch unter seiner Kleidung, vor allem auf seinem Rücken, vorfinden wird, ist eine Vielzahl von Narben. Diese verdankt er den stetigen „Erziehungsmaßnahmen“ seines Vaters. Einige von ihnen sind so groß und tief, dass sie heute noch bei Azrael Schmerzen auslösen können. Was Kleidung angeht bevorzugt Azrael vor allem dunkle Farben. Meistens trägt er schwarze Anzughosen, ein weißes Hemd und darüber eine ebenfalls schwarze Weste. Einziger Farbtupfer stellt hierbei seine rote Krawatte da. Abgerundet wird dieses Ensemble durch passende schwarze Anzugschuhe im italienischen Stil und einen schwarzen Ledermantel, den er über Hemd und Weste trägt. Azrael ist, wie es sich bereits an seinem Kleidungsstil erkennen lässt, sehr darauf bedacht sein Äußeres stets gepflegt zu halten.

Wie beschreibt man die Persönlichkeit eines Mannes, der sich dem Tod meistens näher fühlt als dem Leben? Azrael wirkt nach außen meist sehr verschlossen, sein Auftreten anderen gegenüber ist in der Regel kühl und distanziert. Er hat kein Problem damit auch schon bei der ersten Begegnung Gewalt einzusetzen um seine Ziele zu erreichen, bevorzugt es jedoch eher im Hintergrund zu bleiben, da er zu viel Aufsehen um seine eigene Person verabscheut. Wer aber nun vermutet, dass unter dieser harten Schale ein weicher Kern liegt, nun der liegt falsch. Sehr falsch sogar. Aufgrund der traumatischen Erlebnisse in seiner Kindheit und der anschließenden, beinah folterartigen Ausbildung zum politischen Attentäter besitzt Azrael praktisch keine Gefühlsregungen. Man könnte ihn als innerlich leer bezeichnen. Eine Person in deren Adern Eiswasser fließt und die nur für eine Sache weiterlebt, nämlich den nächsten Auftrag. Trotz der Zuneigung die ihm seine Mutter vor ihrem Tod zuteil werden ließ, ist er außerstande Gefühle für andere Menschen zu entwickeln. Er differenziert nur zwischen Zielen und Kollateralschäden. Auch das Hassen fokussiert Azrael einzig und allein auf die Person seines Vaters, aufgrund seiner distanzierten Haltung hat er sich jedoch auch nie mit einem anderen Menschen soweit auseinandergesetzt, dass er diesen wirklich hassen könnte. Gleichgültigkeit ist die eine Sache, die sein Wesen maßgeblich bestimmt. Azrael spricht kaum und wenn es doch einmal unerlässlich ist wählt er seine Worte sehr bedacht, was seinen Gegenübern oftmals aus der Fassung bringen kann, weil er sich gerne Zeit mit seiner Antwort lässt. Provokationen wissen ihn auch nicht zu beindrucken, da er bereits im Alter von 8 Jahren wohl so ziemlich jede Beleidigung gehört hat, die im Buch steht und wie bereits erwähnt keinen Wert auf andere Menschen legt und dies schließt auch deren Meinung von ihm mit ein. Sein Wesen ist trotz dieser Gleichgültigkeit jedoch von einer außerordentlichen Befehlstreue erfüllt, die ihm während seiner Ausbildung bei zahllosen Gegebenheiten eingeimpft wurde. Seinen Vorgesetzten steht er daher mit absolutem Gehorsam gegenüber und würde niemals auch nur ein Wort von ihnen in Frage stellen. Die einzig wirkliche Eigenheit in seinem Verhalten stellt eigentlich seine Eitelkeit da. Auf sein Aussehen legt er nämlich aus unerfindlichen Gründen sehr viel Wert. Es könnte allerdings daran liegen, dass er versucht das feine Äußere, das er wohl seiner Mutter verdankt, in Ehren zu halten. Dies ist sich Azrael allerdings selbst nicht bewusst.

1. Schnelligkeit: Das Kernelement von Azraels Fähigkeiten und Techniken ist seine herausragende Geschwindigkeit, die er durch jahrelanges Training noch steigern konnte. Er profitiert hierbei außerdem noch von seinen Kenntnissen des „Soru“, dass er in seiner Ausbildung zum Attentäter erlernt hat.

2. Teufelsfrucht: Azrael hat bereits sehr früh die Fähigkeiten einer Teufelsfrucht erlangt. Bei der von ihm verzerrten Teufelsfrucht handelt es sich um die Ningyō Ningyō no Mi, der sog. Marionettenfrucht, deren Fähigkeiten er nahezu perfekt beherrscht. Durch sie ist er in der Lage mittels Fingerbewegungen andere Menschen beliebig zu kontrollieren. Ein weiterer Aspekt dieser Teufelsfrucht ist das erschaffen von Marionettenfäden, die teilweise rasiermesserscharf sind und mit Leichtigkeit ganze Körperteile abtrennen können.

1. Kaltblütigkeit: Als Attentäter ist Azrael mit einer besonderen Kaltblütigkeit gesegnet, die ihm stets dabei behilflich ist sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und seine Aufträge ohne Mitleid durchzuführen. Auch im Kampf ist dies von Vorteil, da er so immer einen kühlen Kopf behält und mit äußerster Gnadenlosigkeit vorgehen kann.

2. Selbstbeherrschung: Auch Azraels Selbstbeherrschung ist äußerst ausgeprägt was dazu führt, dass er praktisch keine Ängste kennt und auch große körperliche Belastungen mühelos zu ertragen weiß. Auch Provokationen und Schocksituationen wissen ihn nicht zu beeindrucken.

1. Wunden: Azrael trägt seit seiner Kindheit eine Vielzahl von Narben auf seinem Rücken, die er den grausamen Misshandlungen seitens seines Vaters verdankt. Einige dieser Wunden waren so schwerwiegend, das sie in gewissen Situationen noch heute Schmerzen verursachen können. In Wirklichkeit handelt es sich hierbei jedoch um einen Phantomschmerz, der von den traumatischen Erinnerungen herrührt, die mit diesen Narben verbunden sind.

2. Teufelsfrucht: Wie für jeden Nutzer einer Teufelskraft gelten auch für Azrael die klassischen Nachteile: Nach dem verzerr verlor er für immer die Fähigkeit zu schwimmen und ist außerdem seitdem äußerst Anfällig für die Wirkung des mysteriösen Seesteins.

1. Befehlstreue: Azrael durchlief eine sehr strenge Ausbildung zum Attentäter, welche ihm eine außerordentliche Befehlstreue einimpfte, dies führte dazu, dass Azrael den Befehl eines Vorgesetzten niemals anzweifeln wird und einen ihm verliehen Auftrag ausführt, egal welche Konsequenzen dies für ihn haben könnte. Auch ihm Kampf wirkt sich diese Schwäche oftmals aus, da er auch vor einem oder mehreren, stärkeren Gegnern nicht zurückweichen wird, wenn sie zwischen ihm und seinem Ziel stehen. Er wird solang weiterkämpfen bis er seinen Auftrag erfüllt hat, auch wenn das für ihn den Tod bedeuten sollte.

2. Hochmut: Aufgrund seiner jahrelangen Ausbildung und seines Trainings neigt Azrael dazu mit einer gewissen Überheblichkeit zu agieren. Dies kann leicht dazu führen, dass er eine wirklich prekäre Gefahrensituation nicht erkennt bzw. seine eigenen Fähigkeiten über- und die Fähigkeiten der Gegner unterschätzt.

Die Ningyō Ningyō no Mi, auch Marionettenfrucht genannt, gilt selbst unter den Paramecia als eine der mysteriösesten Teufelsfrüchte. Mit ihrer Hilfe ist der Träger dieser Kraft in der Lage andere Personen beliebig nach seinem Willen zu kontrollieren, allerdings ist hierbei anzumerken das nur der Körper kontrolliert werden kann, die beherrschte Person ist durchgehend im Besitz ihrer vollen geistigen Kräfte. Die Beherrschung selbst erfodert den Einsatz von bestimmten Fingerzeichen, gleich denen eines Marionettenspielers, dies hat zur Folge das immer nur maximal zwei Personen gleichzeitig kontrolliert werden können. Der Träger dieser Kraft muss einen gewissen Sichtkontakt mit den zu beherrschenden Personen aufrechterhalten und darf sich nicht weiter als 30 Meter von seinem Opfer entfernen, ansonsten wird die Kontrolle zunächst instabil und anschließend vollständig aufgehoben. Der zweite Effekt der Teufelskraft ist das Erschaffen von Marionettenfäden aus den Fingerspitzen des Trägers. Diese Fäden sind so fein, dass sie für das menschliche Auge nahezu nicht sichtbar sind, können jedoch praktisch nicht zerreißen bzw. durchtrennt werden. Jedoch liegt der wirkliche Schrecken hinter diesen Fäden darin, dass sie je nach Willen des Beherrschers eine rasiermesserähnliche Schärfe entwickeln und so mit Leichtigkeit ganze Körperteile abtrennen können.

Eine dreiteilige, silberne Klinge, die mit Hilfe einer speziellen Vorrichtung am Unterarm befestigt wird. Im ausgefahrenen Zustand ist sie ca. 30 cm lang.

Diese Klingen stellen das Standardwerkzeug eines jeden Attentäters da, sie eignen sich perfekt zum verdeckten agieren und sind von erstaunlicher Härte. Wie bereits erwähnt sind sie in einem Mechanismus verankert, der ein blitzschnelles Aus- und Einfahren der Klingen erlaubt. Azrael trägt zwei dieser Klingen, an jedem Unterarm eine und versteckt sie unter den Ärmeln seines Ledermantels.